Cattedra MCI a Barbara Lill-Rastern

In Würdigung ihrer Leistungen in Forschung und Lehre, der beispielgebenden Übersetzung von Forschungsleistung in die Praxis und der damit verbundenen Beiträge zur Weiterentwicklung des MCI sowie des Hochschulsektors hat das MCI kürzlich Frau FH-Prof. Mag. Dr. Barbara Lill-Rastern die Professorenwürde verliehen.

Barbara Lill-Rastern gehört seit 2015 zur MCI-Faculty. Zu Beginn noch externe Dozentin, gehört sie seit 2016 fix zum Team des Departments Soziale Arbeit. Als hauptberuflich Lehrende bearbeitet sie Themen wie qualitative und quantitative Forschungsmethoden, interkulturelle Kommunikation, Sozialpsychologie, Kinderschutz und Kinderpartizipation, Jugendentwicklung und Sozialmanagement.

Ihr Studium an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck schloss Barbara Lill-Rastern im Jahr 2011 mit einer Dissertation ab. Ihre beruflichen Stationen führten sie über mehrere Forschungsaufträge, u. a. an der Universität Linz und an der Universitätsklinik Innsbruck, schließlich zu SOS Kinderdorf International, wo sie verschiedene Funktionen von der Leitung der Forschungsabteilung bis hin Consulting für internationale Projekte im Bereich von Kinderschutz und Kinderpartizipation innehatte. Als Dozentin und Forscherin am MCI zeichnet sie sich insbesondere durch herausragendes Engagement, Fairness und Sachlichkeit, hohe akademische Expertise und internationale Erfahrung aus.

In ihrer Antrittsvorlesung zum Thema „Wissenschaftliche Erkenntnis oder der richtige Zeitpunkt, eine Aussage zu treffen“ führte Lill-Rastern das Publikum durch Grundlagen der Erkenntnistheorie. Sie schilderte alltagsrelevante Denk- und Wahrnehmungsmechanismen, wie beispielsweise Komplexitätsreduktion, Wahrnehmungsfehler, kognitive Abkürzungen oder sozialpsychologische Phänomene wie Gruppenzugehörigkeit. Um zu gültigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu kommen, seien diese Wahrnehmungs- und Denkfehler zu eliminieren. Zudem seien der Einfluss alltagsmenschlicher Mechanismen, Wahrnehmungs-, Denkfehler und mögliche ideologische Ausrichtungen stärker einzugrenzen; darüber hinaus sind erkenntnistheoretische Konzepte, wie Rationalismus, Empirismus oder Konstruktivismus, zu berücksichtigen, da die jeweilige Position der Forscher Einfluss hat auf forschungstheoretische Entscheidungen und Forschungsdesigns. Ignorieren von divergierenden Forschungsergebnissen , Vereinfachung und Verkürzung, oder auch intentionale Verzerrung von wissenschaftlichen Erkenntnissen zum eigenen Vorteil sind weitere Gefahrenquellen beim Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die (professionelle) Praxis.

Im Beisein von Weggefährten, Kolleginnen und Kollegen, Studierenden, Freunden und Familie überreichte MCI-Rektor Andreas Altmann gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Hochschulkollegiums Univ.-Prof. FH-Prof. Dr. Franz Pegger sowie Departmentleiter FH-Prof. Dr.habil. Belachew Gebrewold die Ernennungsurkunde.