Imster Schemenlaufen 2024: Jahrhundertealte Tradition und UNESCO Immaterielles Weltkulturerbe

Aktualisiert am 29.11.2023

Von November bis Februar verspürt man in der Outdoorregion Imst in Tirol eine besondere Energie, es liegt eine vorfreudige Spannung in der Luft, die immer weiter ansteigt – es ist Fasnacht. In dieser hoffnungsfrohen Zeit wird in Imst jahrhundertelange Tradition gelebt, deren Ursprung so geheimnisvoll und mystisch ist wie die Masken und Kostüme, die zur Schau gestellt werden.

Alle vier Jahre findet das Spektakel statt, das Klein und Groß, Einheimische und Gäste unweigerlich in seinen Bann zieht. Ist es der Triumph des Frühlings über den Winter oder doch eher ein Ventil vor der  nachfolgenden Fastenzeit, was hier von zahlreichen Gruppen mit aufwändigen Masken und Kostümen zelebriert wird – wir wissen es nicht. Gemäß dem Brauchtum schlüpfen die Männer dafür in prächtige Gewänder, die von den Frauen genäht werden. Wenn die kunstvoll gearbeiteten Wägen und die prachtvoll gekleideten Teilnehmenden durch die Straßen ziehen, ist die Begeisterung der Menschen groß. Jede Maske, jedes Kostüm und jeder Tanzschritt erzählen eine Geschichte von jahrhundertalten Bräuchen und von Menschen, die ihre Wurzeln ehren.

Das Imster Schemenlaufen verzaubert weit über die Landesgrenzen hinaus mit seinen zahlreichen Maskentypen, bunten Farben, einzigartigen Bewegungen und den einprägenden Rhythmen. Die kulturelle Ausdrucksform aus Imst in Tirol ist seit 2010 Teil des „Nationalen Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich“ der UNESCO und seit 2012 sogar auf der internationalen Liste des „immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ – als erste Kulturform aus Österreich. Im Jahr 2024 findet es wieder statt, am Sonntag, 04. Februar 2024.

Die aufwändigen Kostüme und aus Zirbenholz geschnitzte Masken, die in Imst alle vier Jahre zu sehen sind, sind historisch inspiriert und auf eine uralte Tradition zurückzuführen. Die rund 60 „Roller“ und „Scheller“ sind die zentralen Gestalten des Imster Schemenlaufens und bilden jeweils ein Paar. Die „Roller“ tragen faltenlose Masken mit blumengeschmückten Kopfbedeckungen und beeindrucken mit eleganten Sprüngen. Die „Scheller“ sind hingegen mit streng gefalteten Masken, barocken Schnauzbärten und Kopfbedeckungen mit Kränzen und Spiegeln bekleidet. Zusammen mit vielen anderen Maskengruppen wie Sackner, Spritzer und Kübelemajen machen sie den besonderen Zauber des Schemenlaufens aus – faszinierend, traditionell, einzigartig und überaus mythisch.

Im Anschluss an den farbenfrohen Umzug der Maskierten folgen prächtig dekorierte Fasnachtswägen. Diese Wägen sind nicht nur zum Anschauen da, sondern ziehen die Zuschauenden aktiv in das Festgeschehen ein. Es werden Streiche gespielt und der traditionelle Schnaps wird aus „Stamperln“ getrunken. Die Stimmung ist losgelöst und familiär.

Die Eröffnung der Imster Fasnacht wird von traditioneller Musik begleitet, welche das Tanzen und die Sprünge untermalt – und eine unvergleichliche Klangkulisse schafft. Punkt zwölf Uhr, mit dem letzten Schlag der Glocke vom Kirchturm, intoniert die Stadtmusik Imst den Fasnachtsmarsch, der vom ehemaligen Kapellmeister Franz Treffner komponiert wurde. Die Schellen und das helle Klingen der Rollen erfüllen die Luft und tragen zur wahren Magie des üppigen Umzugs bei. Rund 900 Männer ziehen in den seit Jahrhunderten unveränderlichen Formationen durch die Straßen und Gassen. So verzaubert die Imster Fasnacht die Herzen und Sinne der Menschen und bringt Traditionen in klangvolle Harmonie mit der Gegenwart.

09.30 Uhr Beginn des Aufzuges ab dem Stadtplatz12.00 Uhr Beginn des Umzuges ab der Pfarrkirche14.30 Uhr Beginn Pause17.00 Uhr Schlusskroas am Stadtplatz

Mehr Infos: www.fasnacht.at