Nuova vita per un antico monastero

Aus einer praxisorientierten integrativen Lehrveranstaltung des MCI Tourismus ist kürzlich ein ganz besonderes Projekt hervorgegangen: ein neues Nutzungskonzept für das renovierungsbedürftige Kloster St. Martin in Gnadenwald. Lange Zeit von den Tertiärschwestern als Pilgerstätte geführt, steht das Kloster nun leer und soll revitalisiert werden. Aus den Nutzungsideen, die die MCI-Studierenden erarbeitet hatten, wählte eine Jury das Konzept „Klosterlodge“ aus. Die Jury setzte sich aus Vertretern der Diözese Innsbruck, allen voran Bischof Hermann Glettler und Dekan Franz Angermayer, dem Bürgermeister der Gemeinde Gnadenwald Ulrich Mayerhofer sowie Vertretern der Neuen Heimat Tirol sowie des MCI zusammen.

Mit herrlichem Blick über dem Inntal gelegen, soll schon im 11. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Klosters ein Jagdhaus mit einer Kapelle zu Ehren des Hl. Martin gestanden sein. Aus dem Jahr 1337 stammt dann die erste urkundliche Erwähnung. Die Tertiarschwestern aus Hall bezogen das Kloster 1935 und beherbergten unter anderem Pilger auf dem Jakobsweg. Nach dem Auszug der Tertiärschwestern ist das verfallende Kloster nun ungenutzt. Neue Konzepte und Nutzungsideen müssen mit schwierigen Rahmenbedingungen zurechtkommen: Das Kloster ist denkmalgeschützt, steht in einem Lawinengebiet und kann mit der bisherigen Kapazität von 10 bis 12 Betten betriebswirtschaftlich nicht erfolgreich geführt werden. Einem Ausbau stehen jedoch die eingeschränkten finanziellen Ressourcen sowie vor allem die Lage in der roten Zone entgegen. Auf dieser herausfordernden Grundlage wurden die Studierenden des MCI eingeladen, neue Nutzungskonzepte zu entwickeln, die auch einer betriebswirtschaftlichen Prüfung standhalten sollten.

MCI-Professor Christoph Engl, der die Studierenden gemeinsam mit seiner Kollegin Margit Schäfer betreut hat, erzählt: „Die Studierenden hatten die Aufgabe, alternative Nutzungsideen in Form eines Businessplans zu erarbeiten. Sie sollten sich dabei bewusst an Grenzen des Machbaren und des Erlaubten heranbewegen.“ Von insgesamt 10 Gruppenvorschlägen wurden vier ausgewählt und der Jury präsentiert. Als Siegerprojekt setzte sich schlussendlich das Konzept „Klosterlodge“ durch, welches die Vermietung des Klosters für kleinere Gruppen bis 25 Personen vorsieht. Genutzt werden können die Räume beispielsweise für Workshops, Seminare, Teambuildings, Kochseminare, aber auch für Aufenthalte von Familien oder Individualreisegruppen. Und natürlich stellt das Kloster auch einen wunderbaren Rahmen für kleinere Feiern dar. Bei Bedarf kann ein externes Catering dazugebucht werden. Vertrieben werden soll das Kloster St. Martin unter anderem über eine eigene Website.

Weitere Ideen, die mit der „Klosterlodge“ in der Endausscheidung standen: „Silent Retreat“ möchte St. Martin als Kraftort und Ort der Stille erlebbar machen. Das „Haus der Vielfalt“ würde hingegen Mietwohnungen mit einem Café als sozialem Gemeinschaftsraum sowie einem Kunstraum vereinen. Die „Klosterbrauerei“ greift den Craft Beer Trend auf und verbindet die jahrhundertelange Tradition von Bier und Kloster. Gemeinsam ist allen Ideen, dass das Kloster für Einheimische und Gäste gleichermaßen zur Verfügung stehen soll.