Internationale Anerkennung für MCI-Professor Johannes Siebert

Eine hochrangige Anerkennung ist dieser Tage an der Unternehmerischen Hochschule® bekanntgeworden: Johannes Siebert, Professor am MCI-Department Wirtschaft und Management und international ausgewiesener Experte in der Erforschung individuellen und organisationalen Entscheidungsverhaltens, wurde in das hochkarätig besetzte Beratungsgremium der renommierten Alliance for Decision Education rund um Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman aufgenommen. Er wird mit seiner Expertise dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche lernen, abseits vom üblichen „Try & Error“ bewusste und wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen.

Die Aufnahme von Johannes Siebert in das Advisory Council der Alliance for Decision Education trägt dazu bei, die internationale Vernetzung und Sichtbarkeit des MCI weiter zu erhöhen. Workshops zum Thema Entscheiden für Schülerinnen und Schüler, die Johannes Siebert im Rahmen eines Forschungsprojektes für Bayern entwickelt, sollen mittelfristig auch in Tirol und Österreich angeboten werden.

Das Treffen von Entscheidungen wird von vielen Individuen und Organisationen als komplexe Aufgabe wahrgenommen. Gründe dafür sind, (i) dass das Entscheiden mit einem gewissen kognitiven Aufwand verbunden ist, (ii) die Entscheidungssituationen nicht vollumfänglich verstanden werden oder (iii) schlicht keine Methoden zum Lösen von Entscheidungsproblemen bekannt sind bzw. beherrscht werden.

Allerdings besteht nur durch das (pro)aktive Treffen von Entscheidungen die Möglichkeit, Einfluss auf das zu nehmen, was wichtig ist. Andernfalls können weder ein einzelner Entscheider noch eine Organisation langfristig ihre Visionen erfolgreich umsetzen. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass viele Individuen und Organisationen nur ein sehr eingeschränktes Interesse an einer proaktiven Entscheidungshandlung haben und oftmals nur über limitierte Fähigkeiten und Kompetenzen im Treffen von Entscheidungen verfügen.

In der Folge treffen viele Menschen und Organisationen suboptimale Entscheidungen und müssen dann mit den Konsequenzen umgehen. Besonders bedeutend können diese Konsequenzen bei Kindern und Jugendlichen sein und die Betreffenden ein Leben lang begleiten. Beispielsweise kann die schlechte Entscheidung, sich in ein Auto zu setzen, dessen Fahrer entgegen der Absprache doch Alkohol getrunken hat, das Leben eines Menschen nachhaltig zum negativen verändern. Gleiches gilt im Positiven. Junge Menschen können durch ihre Entscheidungen die Grundlage ihres künftigen Lebens legen. In der Schule werden viele entscheidungsrelevante Informationen vermittelt, allerdings wird den Schülerinnen und Schüler nicht aufgezeigt, wie Entscheidungen getroffen werden (sollten). Daher treffen die meisten jungen Menschen Entscheidungen nach dem Try-and Error-Prinzip.

Die Alliance for Decision Education setzt genau an dieser Stelle an. Sie ist eine renommierte amerikanische Non-Profit Organisation, mit der Vision, dass bessere Entscheidungen zu besseren Leben und letztlich zu einer besseren Gesellschaft führen. Dafür organisieren sie unterschiedliche Lehrangebote in denen Kinder und Jugendliche lernen, bewusster Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus interagieren sie mit politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen, um langfristig das Treffen von Entscheidungen im Unterrichtskanon zu verankern. Strategisch begleitet werden diese Vorhaben vom sogenannten Advisory Council der mit führenden Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft in den Themenfeldern Verhaltensökonomik, Entscheidungstheorie, Psychologie, Risikomanagement oder Kinderpsychiatrie besetzt ist. Viele Studierenden in den Feldern der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre kennen beispielsweise sicherlich die Arbeiten von dem Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman oder Paul Slovic.

 

Johannes Siebert ist Professor am Department für Wirtschaft und Management am MCI | Die Unternehmerische Hochschule®. Er hat sich an der Universität Bayreuth, an der er auch als Privatdozent tätig ist, in den Themenbereichen Behavioral Operations Research und Decision Analysis habilitiert. Er gilt es als international ausgewiesener Experte in der Erforschung individuellen und organisationalen Entscheidungsverhaltens. Er konnte beispielsweise zeigen, dass gutes, proaktives Entscheiden die Lebenszufriedenheit verbessert. In einem aktuellen Forschungsprojekt untersucht er, inwieweit proaktives Entscheiden in Lehrangeboten an Hochschulen und Schulen trainiert werden kann. Am MCI vermittelt er entscheidungstheoretischen Grundlagen in fünf Studiengängen. Darüber hinaus leitet er ein Forschungsprojekt in Bayern, in dem Workshops für Schülerinnen und Schüler konzipiert und durchgeführt werden, die vor einer ihrer ersten großen Bildungsentscheidung („Was mache ich nach der Schule?“) stehen. Die bislang sehr erfolgreichen Pilotworkshops sollen perspektivisch bei entsprechender Förderung auch in Tirol und langfristig österreichweit angeboten werden.

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