Aktualisiert am 18.03.2024
Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft, lautete das Kredo der zweiten Auflage des Alpbachtal Tourismus Zukunftstages. Die Tourismusregion setzt klare Zeichen für eine umweltbewusste Zukunft und präsentierte sich als Musterbeispiel für nachhaltigen Tourismus in Österreich.
Alpbach – „Nachhaltiges Alpbachtal – aber richtig“ – unter diesem Zeichen fand der zweite Alpbachtal Zukunftstag im Congress Centrum Alpbach statt. Dieses Mal legte man den Schwerpunkt auf die Rolle von Nachhaltigkeit, Regionalität und Innovation.
Um einen ganzheitlichen Blick auf die Region zu werfen, fanden zwei Workshops zu den Themen Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung sowie regionale Kulinarik statt.
„Chat GPT hat sich als wertvolles Tool erwiesen, das Google in meiner täglichen Nutzung abgelöst hat“, erklärte Workshopleiterin Gloria Pilz. Sie betonte die Effizienzsteigerung durch KI und hob hervor, dass die Technologie den menschlichen Faktor nicht ersetzen, sondern vielmehr ergänzen wird.
Regionale Speisen als Urlaubsentscheidung
Im zweiten Workshop stand die Regionalität im Mittelpunkt, geleitet von Björn Rasmus, dem Geschäftsführer von Bioalpin. Er illustrierte, wie eine kleine Käserei in Reith im Alpbachtal, die eine Milchlieferung von über 70 Bauern aus der Umgebung erhält, regionale Exzellenz bietet. „Mehr Regionalität, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung gehen fast nicht“, so Björn Rasmus.
Die neueste T-Mona Studie zeigt, dass für 22 % der Besucher die lokalen Speisen und Getränke entscheidend sind, um ihren Urlaub im Alpbachtal zu verbringen. Claudia Ager von Alpbachtal Tourismus unterstrich diesen Trend und wies darauf hin, dass 42 % der Besucher besonders gerne traditionelle Spezialitäten während ihres Aufenthalts genießen. Ein Anteil, der das Alpbachtal im Tirolvergleich hervorhebt.
Nachhaltigkeit ohne Filter
Der Hauptvortrag mit dem Titel „Nachhaltigkeit ohne Filter“ von Victoria Neuhofer bot verschiedene Ansätze zum Umgang mit der Umwelt. Die Unternehmerin hinterfragte kritisch die Effektivität von Nachhaltigkeitsbemühungen. Gängige Praktiken, wie etwa das Ersetzen von Plastiktüten durch Papiertaschen, als Beispiel, seien unzureichende Maßnahmen. „Plastik ist ein „geniales“ Material. Günstig, leicht und robust. Zum Problem wird es erst, wenn es sich zersetzt und so in die Umwelt gelangt“, so Neuhofer. Sie legte in ihrem Vortrag besonderen Wert auf echte, ungeschminkte Nachhaltigkeit – ein Thema, das besonders für die nächste Generation von Gästen von großer Bedeutung ist.
Regionale Zusammenarbeit stärken
Frank Kostner, Obmann von Alpbachtal Tourismus, unterstrich die hohe Bedeutung der Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern.
„Unsere Kooperationen mit dem Congress Centrum Alpbach und den Alpbacher Bergbahnen sind enorm wichtig, um Nachhaltigkeit voranzutreiben“, so Kostner. Weiters sei man in der Tourismusregion besonders stolz auf die mittlerweile 29 umweltzertifizierten Tourismusbetriebe. „Wir haben damit die höchste Dichte in Österreich, außerhalb Wiens.“
Die öffentliche Mobilität sei ein weiteres Kernthema von nachhaltigen Überlegungen der Region. „Seit 2007 können Gäste des Alpbachtals auf ihr Auto verzichten und alle regionalen Busse nutzen, da diese im Aufenthalt inkludiert sind.“ Ab April unterstützt eine hauptamtliche Nachhaltigkeitsassistentin das Engagement der Region.
Der Tourismusverband sei zudem Partner der Klimawerkstatt Alpbachtal (kurz KEM) und der Klimawandelanpassungsregion (KLAR!). Ziel dieser Projekte ist es, das Bewusstsein für Umweltschutz zu stärken und die Tourismusregion in eine energieautonome und klimafreundliche Zukunft zu führen.
Geschäftsführer Markus Kofler lobte diese Entwicklungen: „Das Alpbachtal zeigt, wie man innovative Schritte setzt und diese auch weiterverfolgt.“ Denn nur zusammen ließe sich ein nachhaltiges Zukunftskonzept für eine Destination realisieren.
Weitere Infos unter www.alpbachtal.at