Aktualisiert am 24.02.2023
Österreichs größtes Frühlings- und Trachtenfest geht in die nächste Runde. Vom 4. bis 7. Mai findet wieder das farbenfrohe Gauder Fest in Zell am Ziller statt. Dieses Jahr ziert ein Bild der Schwazer Künstlerin Susanne Liner das jährlich wechselnde Sujet. Inspiriert wurde sie dabei von den Jungtrachtler:innen.
Seit nunmehr fast 600 Jahren wird das Gauder Fest in Zell am Ziller veranstaltet – seit 2014 zählt es zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Um einem kulturellen Anspruch zusätzlich gerecht zu werden, entwirft jedes Jahr ein Tiroler Künstler bzw. eine Tiroler Künstlerin ein Motiv für das Gauder Fest Sujet. Martin Lechner, Geschäftsführer von Zillertal Bier, sieht darin eine Bereicherung der jahrhundertealten Tradition: „Das Künstlersujet stellt jedes Mal aufs Neue die Einzigartigkeit des Gauder Festes dar. Wir haben diese Initiative mit den wechselnden Sujets ins Leben gerufen, um die unterschiedlichen Sichtweisen der Künstler:innen in Bezug auf das Gauder Fest zu veranschaulichen. Durch die wechselnden Charakteristika der Bilder ist so bereits eine spannende Sammlung an Werken zum Gauder Fest entstanden.“ Für Karl C. Berger, interimistischer Geschäftsführer der Tiroler Landesmuseen, sind die Räumlichkeiten der Tiroler Landesmuseen ein idealer Ort für die Enthüllung des Sujets: „Es ist immer wieder ein Highlight, das Gauder Fest Sujet in den Tiroler Landesmuseen zu präsentieren und den Künstler:innen eine angemessene Bühne zu bieten.“
Gauder Fest Sujet: zwischen Tradition und Zukunft
Bei der Gestaltung lassen sich die Künstler:innen durch die facettenreiche Festlichkeit inspirieren und kreieren daraus ihre eigenen Werke. Die Wahl bei der Schwazer Künstlerin Susanne Liner fiel dieses Jahr auf ein Trachtenmotiv und damit auf ein charakteristisches Element des Gauder Festes. Vor einer mächtigen Berglandschaft oben sowie einer abstrakten urbanen Hausfassade unten fordert das Dreiviertelportrait eines Mädchens in originaler Zillertaler Tracht – der „Zeller Lisa“ – die Betrachter:innen etwas heraus. „Das Mädchen bringt zum einen das seit jeher verwurzelte Heimatbewusstsein des Gauder Festes zum Ausdruck, zum anderen erzählt ihr herausfordernder Blick aber auch von jener Verantwortung für die Zukunft, mit Ressourcen der Heimat bewusst für kommende Generationen umzugehen“, so Liner.
Günther Dankl, Experte der Tiroler Kunstszene und ehemaliger Kurator im Landesmuseum, erkennt im Werk ebenfalls den Spagat zwischen Tradition und Moderne: „Mit dem Gauder Fest haben die Verantwortlichen neben der Traditionsverbundenheit in gleichem Maße auch die kommenden Generationen im Blick. Das bringt die Künstlerin mit ihrem Werk schön zum Ausdruck.“ Für Oswald Gredler, Vertreter des Landestrachtenverbandes, ist der „Tag der Trachtler Jugend“ ein Höhepunkt am Gauder Samstag: „Die Jungtrachtler:innen tragen maßgeblich dazu bei, dass die einzigartige Tradition des Gauder Festes auch in Zukunft weiter fortgeführt wird. Dass diese Tatsache nun auf dem Sujet auf diese schöne Art und Weise verbildlicht wird, zeigt den hohen Stellenwert der Jungtrachtler:innen.“
Gauder Fest als Besuchermagnet
„Wir dürfen jedes Jahr ca. 30.000 Besucher:innen auf dem Gauder Fest begrüßen und verbuchen knapp 6.000 Nächtigungen in der Region. Damit rechnen wir auch heuer wieder. Interessierte dürfen sich nicht allzu lange Zeit lassen, denn beim beliebten Gauder Fest sind die Karten erfahrungsgemäß schnell ausverkauft“, so Christian Daum, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Zell-Gerlos. Auch Robert Pramstrahler, Bürgermeister von Zell am Ziller, geht von einer erfolgreichen Veranstaltung aus: „Wir erwarten wieder einen großen Besucherstrom. Die Besucher:innen können sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Wir laden alle herzlich ein, das Gauder Fest mitzuerleben. Gerade die Jahre 2020 und 2021 haben uns gezeigt, wie wertvoll es ist, Menschen zusammenzubringen und gemeinsam eine schöne Zeit zu haben.“
Weitere Informationen zum Gauder Fest: www.gauderfest.at
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