Bergweihnacht in Osttirol

Aktualisiert am 18.11.2022

Adventszeit in den Bergen Osttirols: Sofort entstehen Bilder im Kopf von tief verschneiten Wäldern und Wiesen, von beleuchteten Bergdörfern mit ihren überlieferten Ritualen und Bräuchen. Alle Sinne werden angeregt, wenn aus den Häusern der Duft von frischgebackenen Keksen dringt oder Adventweisen von so manchem Dorfplatz erklingen. All jene, die sich ohne großen Trubel und hektisches Treiben auf die schönste Zeit des Jahres einstimmen möchten, werden in Osttirol fündig. Die kleinen Christkindlmärkte, die sich speziell im Hochpustertal in den vergangenen Jahren als stimmungsvolle Begegnungsorte etabliert haben, lassen nicht nur Kinderaugen strahlen. Die schönsten Märkte stellen wir im Folgenden vor:

Romantische Lichterketten, offene Feuerstellen sowie unzählige kleinen Hütten und Schmankerl-Stände zaubern aus dem Lienzer Hauptplatz ab 25. November ein märchenhaftes Winterdorf. Als Besonderheit gilt das Rathaus der Stadt, dessen Fenster sich ab 1. Dezember in einen Adventskalender verwandeln. An jedem Tag um Punkt 18.30 Uhr wird ein Türchen geöffnet, zum Vorschein kommt jeweils ein Gemälde eines regionalen Künstlers. Abends schließt der örtliche Nachtwächter den beschaulichen Christkindlmarkt auf überlieferte Weise mit Hellebarde, Laterne und überliefertem Nachtruf.

Bereits am 26. November öffnet der Christkindlmarkt an der „Punbrugge“, einer geschichtsträchtigen Holzbrücke aus dem 18. Jahrhundert, seine Pforten. Direkt am Fuß der Burg Heinfels gelegen, lebt der Markt von traditionellem Handwerk und Schmankerln aus der Region. Unter dem Motto „Gutes von gestern und heute – Kunst, Kulinarium und Kultur“ tauchen aufwändig gestaltete Holzhütten geschmückt mit Fackeln und Lichtern den Platz vor der historischen „Punbrugge“ in mittelalterliches Flair. Kulinarische Köstlichkeiten wie Sauerkraut, Gerstlsuppe im Brotteig, Strauben, Kastanien und Getränke aus der „Burgschenke“ sorgen für das leibliche Wohl.

Die wildromantische „Villgrater Bergweihnacht“ begeistert mit dem traditionellen „Christkind aufwecken“ seit Jahren Gäste wie Einheimische. Von den örtlichen Bauernhöfen in Innervillgraten gibt es regionale Köstlichkeiten, die Bläsergruppen spielen weihnachtliche Weisen und Führungen entlang des Handwerkerweges bringen die Besucher direkt zu selbstgemachten Weihnachtsgeschenken. Tipp: Handgemachtes aus Wolle von der Villgrater Natur. Wild wird’s am 4. Dezember beim Nikolaus- und Krampusbesuch beim Gannerhof, dem traditionsreichen Betrieb von Haubenkoch Josef Mühlmann.

Im Bergdorf Anras direkt an der Pustertaler Höhenstraße wird zum traditionellen Bergadvent geladen. Musikalische Darbietungen von Chören und örtlichen Musikgruppen sorgen für weihnachtliche Stimmung, Schausteller lassen sich über die Schulter blicken. Staunende Blicke gibt es von den Besuchern nicht nur für den Schmied und den Münzpräger, sondern auch für die begabten Handwerker, die beim Holz- oder Eisschnitzen, Filzen, Töpfern, Korbflechten und Krippenbemalen ihre Fertigkeiten zeigen. 

Am Gemeindeplatz vor dem Kultursaal stimmen sich die Menschen der Marktgemeinde mit kreativen, selbstgebastelten Werken, heimischen Schmankerln und einem kulturell und musikalisch anspruchsvollen Rahmenprogramm auf Weihnachten ein. Auf den sozialen Charakter wird in Sillian im Pustertal besonderer Wert gelegt, so ergänzen humanitäre Einrichtungen wie die Lebenshilfe Sillian, „pro mente“ oder die „geschützte Werkstätte“ mit Produkten aus Holz, Keramik und Textilien das bunte Angebot.

In historischer Kulisse laden die örtliche Musikkapelle und der Museumsverein zu stimmungsvollen Vorweihnachtstagen auf die Burg Heinfels. Über vier Jahre lang wurde die Burg aufwändig restauriert, seit 2020 ist sie wieder frei zugänglich. In eigenen Führungen bekommen Interessierte Einblicke in die Geschichte der Burg, auch die Bräuche der Region werden vermittelt. Natürlich ist auch die Kulinarik mit zahlreichen „Genuss-Standln“ prominent vertreten.

Das Bergsteigerdorf Kartitsch zeigt sich auch nach Weihnachten traditionell und besinnlich, in dem es zeigt, wie die „besondere Zeit“ früher einmal war. Am 28. Dezember feiert man mit Glasbläsern, Glücksschmieden, Aromawerkstätten und Verkaufsständen mit Marmelade, Käse, Filz- sowie Wollprodukten noch einmal Weihnachten. Ein buntes Kinderprogramm erfreut die Herzen der Kleinen. An Osttiroler Spezialitäten wie Gerstensuppe, Bauernkrainer oder Kartitscher Zelten können sich Besucher erwärmen und dabei von den Klängen der Chöre und Weisenbläser berieseln lassen.

Am Dreikönigsmarkt am Johannesplatz erlebt man auf einem der schönsten Plätze von Lienz stimmungsvolles Feiertagsflair in der Altstadt. Stände mit regionalen Köstlichkeiten, Kunsthandwerk und ursprünglichen Produkten aus Osttirol machen den Dreikönigsmarkt über die Feiertage zum geselligen Treffpunkt der Dolomitenstadt.

Nähere Infos: advent.osttirol.com