Mit gutem Gewissen: Nachhaltiger Winterurlaub in Tirol

Aktualisiert am 15.11.2022

Von der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln über Unterkünfte mit dem grünen Gütesiegel und Restaurants mit regionalen Produkten bis hin zu winterlichen Aktivitäten mit geringem ökologischen Fußabdruck: Wer nachhaltig Urlaub machen möchte, findet in Tirol immer mehr Optionen.

Mit kleinem ökologischen Fußabdruck ans Ziel: Umweltfreundliche Anreise

Bequem anreisen ohne Stress und Stau: Um seinen Lebens- und Erholungsraum zu schützen, forciert Tirol seit vielen Jahren die Anreise mit der Bahn und bietet Gästen attraktive direkte Tages- und Nachtverbindungen aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Italien, Schweden, Dänemark und der Schweiz. Neben den bestehenden Angeboten fährt ab Winter 2022/23 etwa die WESTbahn erstmals von Wien mit Halten in Kufstein und Wörgl bis Innsbruck. Die Deutsche Bahn hingegen lanciert eine neue, ganzjährige Direktverbindung aus Frankfurt nach Innsbruck und verlängert die ICE Verbindung „Ski Express Tirol“ von Hamburg bis nach St. Anton am Arlberg. Über das Drehkreuz München stehen dem Urlaubsgast zudem täglich schnelle und einfache Umsteigeverbindungen aus ganz Deutschland zur Verfügung. Die ÖBB bringen Gäste aus dem Osten Österreichs sowie aus der Schweiz umweltfreundlich und komfortabel mehrmals täglich nach Tirol.

In Tirol angekommen, bringt der bahnhofshuttle.tirol Gäste bequem von den wichtigsten Bahnhöfen Tirols bis direkt zur Unterkunft. Mit den regionalen Busverbindungen des Verkehrsverbundes Tirol (VVT) fahren Gäste während ihres Aufenthaltes umweltfreundlich durch Tirol. Gut zu wissen: Fast alle Regionen Tirols bieten auch im Winter Gästekarten an, mit denen der Gast die Regional- sowie Skibusse in der Region kostenlos nutzen kann. Detaillierte Informationen zur Anreise nach Tirol und der Vor-Ort-Mobilität sind zu finden auf www.tirol.at/anreise-mit-dem-zug.

Bewusst essen und schlafen: Nachhaltige Unterkünfte

Frische Produkte vom Hof nebenan, stilvolle Zimmer vom regionalen Handwerk, natürliche Pflegeprodukte am Zimmer und obendrein klimaneutral: Immer mehr Tiroler Gastgeber engagieren sich für einen nachhaltigen Tourismus, was auch das Österreichische Umweltzeichen bestätigt.

So zeigt beispielsweise das BIO Hotel Leutascherhof bei Seefeld in Tirol, wie es funktionieren kann: Der 4-Sterne-Betrieb in Leutasch ist kürzlich als eines der ersten klimaneutralen Hotels in Tirol ausgezeichnet worden. Die Zertifizierung ist der Lohn für den jahrelangen, konsequenten Weg hin zu mehr Umweltverträglichkeit und nachhaltigem Wirtschaften. Denn schon seit 2008 ist der Betrieb ein zertifiziertes BIO Hotel und nimmt sich seither auch dem Thema CO2-Reduktion in allen Bereichen des Hauses an. Auch jene Betriebe, die unter den „Bio-Hotels Tirol“ gelistet sind, engagieren sich bewusst für die Umwelt. Sie setzen auf regionale Produkte und bieten nicht selten auch vegetarische und vegane Küche, verwenden natürliche Materialien und beziehen Strom aus regenerativen Energiequellen. Obendrein sind viele von ihnen familiengeführt.

Unter dem Projekt „Bewusst Tirol“ lassen sich wiederum zahlreiche Hotels und Betriebe finden, die die Auszeichnung zu einem zertifizierten regionsbewussten Betrieb erhalten haben und somit den Einsatz von heimischen Lebensmitteln in der Tiroler Hotellerie und Gastronomie forcieren und die Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft stärken wollen. Nachhaltig Urlauben lässt es sich darüber hinaus in den Mitgliedbetrieben von Urlaub am Bauernhof, wo insbesondere die Biobauernhöfe auf Regionalität und Nachhaltigkeit setzen, sowie bei den Alpinen Gastgebern, wo beispielsweise das regionale Frühstück großgeschrieben wird. Und auch die Mitgliedsbetriebe der „Tiroler Wirtshäuser“ setzen bewusst ein Zeichen – mit einem starken Fokus auf Regionalität in puncto Lebensmittel und Lieferanten.

Nicht zuletzt kann auch jeder einzelne Gast einen wertvollen Beitrag leisten: Etwa durch den verantwortungsvollen Umgang mit Strom und Wasser, dem bewussten Verzehr von Lebensmitteln oder dem Verzicht auf täglichen Handtuchwechsel und Zimmerreinigung.

Mit gutem Gewissen: Skifahren mit Respekt vor der Umwelt

Nicht nur Unterkünfte, auch Skigebiete und Liftanlagen setzen sich zunehmend für Nachhaltigkeit im Wintertourismus ein. So investieren die Tiroler Seilbahnbetriebe alljährlich beträchtlich in die Modernisierung von Anlagen und in den Einsatz von erneuerbarer Energie.

Ein Best Practice-Beispiel in puncto Nachhaltigkeit ist etwa das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis, wo sich seit wenigen Monaten sogar eigens eine Nachhaltigkeitskoordinatorin dem Thema Umweltschutz annimmt. So werden im Skigebiet unter anderem eine Vielzahl der Restaurants mit Solarstrom betrieben, auf fossile Brennstoffe wird meist gänzlich verzichtet. Im Restaurant Leithe Wirt etwa dient die speziell angefertigte Wärmepumpe sowohl der Heizanlage des Gebäudes als auch der Kühlanlage für Lebensmittel. Zwischen der Bergbahn-Gastronomie und den örtlichen Bauern gibt es seit Jahren eine umfangreiche Kooperation, sodass der Viehbestand und der auf den Almen produzierte Käse aufgekauft und in den Restaurants und Hütten im Skigebiet serviert wird. Zudem ist der Ort Serfaus verkehrsberuhigt und durch die Serfauser Dorf-U-Bahn vom Parkplatz am Ortsrand über die Kirche und das Dorf bis zur Seilbahn verbunden.

Als erste österreichische Destination wurde 2021 das Kaunertal als „Best Tourism Village by UNWTO“ ausgezeichnet. Grund dafür: der nachhaltige und zukunftsfähige Tourismus, der hier schon lange gelebt wird. Für die Wintersaison wurden bereits einige Initiativen umgesetzt, andere sind kurz- und mittelfristig in Planung. Ein Projekt ist die Weißseejochbahn, die „grün“ fährt, denn ihre Energie kommt aus Wasserkraft und in ihre Gebäudehülle ist eine Photovoltaikanlage integriert. Zudem wurde eine weitere Photovoltaik-Anlage in der Talstation Karlesjochbahn gebaut. Derzeit wird das ressourcenschonendste Pistengerät am Markt getestet, um auch im Bereich Pistenpräparierung den Nachhaltigkeitsgedanken umzusetzen. Gemeinsam mit der Universität Innsbruck und weiteren Gletscher-Skigebieten arbeitet man im Kaunertal zudem an einer ökologisch verträglicheren Alternative für die Plastikfolien im Bereich Snow Farming. Das große Ziel all dieser und weiterer Initiativen ist die Transformation in ein energieautonomes Skigebiet mit erneuerbaren Energien.

Auch im Pitztal zeigen zahlreiche Initiativen, wie wichtig der sorgsame Umgang mit der Umwelt ist. Im laufenden Betrieb am Pitztaler Gletscher wird besonders auf den behutsamen Umgang mit Naturschnee in alpinen Höhen geachtet. Darüber hinaus wird 1/3 des Stromes mittels einer Photovoltaik-Anlage erzeugt.

Als gutes Beispiel gehen weiters die Bergbahnen See im Paznauntal voran. Denn im Skigebiet sind seit mehreren Jahren Beschneiungsanlagen im Einsatz, die sauberen Ökostrom produzieren – und zwar viermal so viel wie tatsächlich gebraucht wird.

Zu Fuß durch verschneite Landschaften: Sanfter Wintersport

Nachhaltig und umweltfreundlich zeigt sich der Tiroler Winter aber vor allem fernab von Pisten und Liften. Ob beim Schneeschuhwandern durch verschneite Wälder, beim Winterwandern zu einsamen Aussichtspunkten oder beim Rodeln mit Einkehr in einer urigen Hütte: Es ist ein leichtes, in Tirol im Einklang mit der Natur zu urlauben und den Winter dennoch in vollen Zügen zu genießen. Viele Tiroler Regionen haben sich bewusst auf sanften Wintertourismus spezialisiert und bieten Gästen ein entsprechendes Angebot in der Natur. Besonders reizvoll sind etwa Ausflüge in Tirols Naturparks und in den Nationalpark Hohe Tauern, wo Gäste bei geführten Touren die besten Einblicke in die ursprünglichste Seite Tirols erhalten.

Die besten Tipps für Regionen und Touren, die zum sanften Wintersport in den verschneiten Bergen Tirols einladen, sind zu finden auf www.tirol.at/winterurlaub.

Initiativen für attraktives Arbeiten im Tourismus

Initiativen zur Nachhaltigkeit finden sich in Tirol jedoch nicht nur in Skigebieten – und nicht nur für Gäste. Auch Mitarbeiterinitiativen sind mittlerweile ein wichtiges Tool, um die Tourismusbranche nachhaltig zu entwickeln und in die Zukunft zu führen. Als Best Practice Beispiele seien hier etwa das Projekt „Kaiserschaft“ der Region Wilder Kaiser oder die Initiative „Job-Life Achensee“ der gleichnamigen Region genannt.

Mehr zum nachhaltigen Urlaub in Tirol ist zu finden auf www.tirol.at/nachhaltiger-urlaub.