Die Preisvergabe spiegelt die Qualität, aber auch die Diversität der Forschung am MCI wider, denn unterschiedlicher könnten die Forschungsgebiete wohl nicht sein. Leena Saurwein erhielt die Auszeichnung für ihre Forschung zum Thema: „Elucidating the Dimensions of Communication and the Role of Culture in an Austrian Medical Setting“ während sich Martin Spruck mit „Entwicklung einer Verfahrenskombination zur Spurenstoffeliminierung in Abwässer auf Basis von Membranfiltration und Adsorption auf Aktivkohle” beschäftigte.
Dr. Leena Saurwein - Kommunikation und kulturelle Einflüsse im medizinischen Umfeld
In ihrer Dissertation untersuchte Leena Saurwein den Kommunikationsprozess zwischen Frauen mit Migrationshintergrund (Patientinnen) und Praktischen Ärzten und Ärztinnen im Großraum Innsbruck und versucht dabei, das Ausmaß des kulturellen Einflusses in ärztlichen Konsultationen zu erklären. Denn das Problem liegt derzeit darin, dass es Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen den Praktischen Ärzten und Ärztinnen und Patientinnen gibt, welche Unzufriedenheit auf beiden Seiten auslöst, was wiederum einen starken Einfluss auf die Konsultation und deren Ergebnisse hat. Dies hat eine starke Auswirkung auf das Gesundheitssystem, was in weiterer Folge mit höheren Kosten und Aufwand verbunden ist. In ihrer PhD Arbeit setzt Leena Saurwein sich als eine der wenigen Forscher/innen mittels qualitativen Befragungen mit diesem Thema auseinander.
Dr. Leena Saurwein ist seit 2005 am MCI im Department für International Relations tätig und lehrt Wirtschaftsenglisch, Technisches Englisch und Interkulturelle Kommunikation auf der Bachelor-und Masterebene. Ihre internationale akademische Laufbahn nahm in Mumbai am Elphinstone College ihren Anfang. Weitere Stationen folgten an der Jawaharlal Nehru University wo sie Übersetzung studierte, sowie an der Edinburgh Napier University in Schottland, wo sie nun ihren PhD für Interkulturelle Kommunikation an der Business School absolvierte.
Dr. rer. nat Martin Spruck - Neue Ideen zur nachhaltigen Abwasserreinigung
Den Preis der Landeshauptstadt Innsbruck erhält Martin Spruck für die „Entwicklung einer Verfahrenskombination zur Spurenstoffeliminierung in Abwässer auf Basis von Membranfiltration und Adsorption auf Aktivkohle”. Im Detail geht es dabei um das Problem, dass Rückstände von Medikamenten über das Abwasser in Fließgewässer und damit in den Wasserkreislauf gelangen. Dies betrifft und gefährdet z.B. Fische, welche wieder als Nahrung auf den Tellern der Menschen landen. Abwasserreinigungsanlagen sind derzeit noch nicht in der Lage, diese sogenannten Spurenstoffe zu entfernen, weshalb eine vierte Reinigungsstufe integriert werden soll. Die Forschungsarbeit von Martin Spruck fokussiert sich auf eine mögliche Methode, wie durch die Kombination von Membrantechnik und Aktivkohle diese Rückstände in einer vierten Stufe abgetrennt werden können.
Seit 2016 als Hochschullektor am MCI im Department für Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik tätig, hat Martin Spruck die Leitung des Forschungsschwerpunkts Energy & Process Technologies inne. Nach seiner HTL-Matura und einem Bachelor- und Masterstudium in Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnologie am MCI promovierte er an der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Universität Innsbruck. Martin Spruck ist mit seinen Forschungen regelmäßig auf internationalen Kongressen vertreten.
Michael Kraxner, Leiter Forschung & Entwicklung am MCI, sieht die erfreuliche Entwicklung der Forschungstätigkeiten am MCI bestätigt: „Mehr als 120 Forschungsprojekte werden derzeit am MCI betrieben. Dabei fokussieren sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf aktuelle Problemstellungen in unserer Gesellschaft. Leena Saurwein und Martin Spruck haben mit ihren Forschungsergebnissen bewiesen, dass die Forschungen am MCI zu nachhaltigen Verbesserungen führen können.“
Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für Forschung und Innovation
Der Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für Forschung und Innovation an der Unternehmerischen Hochschule® wurde 2017 erstmalig verliehen. Das MCI führt die jährliche Ausschreibung durch und schlägt die Preisträger/-innen vor. Die Stadt Innsbruck stellt das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung. Der Stadtsenat beschließt die Vergabe des Preises bzw. der Preise an die vom MCI nominierten Personen.