Mit dem prestigeträchtigen Forschungspreis prämiert der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) universitäre Abschlussarbeiten und Dissertationen im Bereich der Integration von Migrant:innen und Flüchtlingen. Elisabeth Lehmer, Absolventin des Masterstudiengangs Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management am MCI, konnte die Jury in diesem Jahr mit ihrer exzellenten Masterarbeit überzeugen und wurde mit dem begehrten Forschungspreis ausgezeichnet.
In ihrer Arbeit mit dem Titel „Zwangsheirat – ein spezifisches und sensibles sozialarbeiterisches Beratungsfeld“ beleuchtet sie eine weltweit relevante Thematik. "Während meiner Studienzeit am MCI war ich nebenbei als Volontärin beim Verein Frauen aus allen Ländern in Innsbruck tätig. 2021 wurde die Fachstelle Zwangsheirat im Verein geschaffen, woraufhin ich begann, mich intensiver dem Thema auseinanderzusetzen. Dies hat mich dazu veranlasst, das Phänomen der Zwangsheirat insbesondere unter Berücksichtigung der Konzepte von Belonging und Mehrfachzugehörigkeit(en) zu analysieren, was mir mit Blick auf die Migrationsgesellschaft als angemessen und sinnvoll erschien", erklärt Elisabeth Lehmer ihre Themenwahl.
Eva Fleischer, Betreuerin der Masterarbeit, ergänzt: „Elisabeth Lehmer setzt sich in ihrer Arbeit mit einem Thema auseinander, das auch in Österreich relevant ist und dessen Abschaffung explizit bei den Sustainable Development Goals unter dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit genannt wird. Die Arbeit von Elisabeth Lehmer zeichnet sich durch einen hohen Innovationsgrad aus, was sich insbesondere durch die Weiterentwicklung der statischen Etikettierung ‚Migrationshintergrund‘ hin zu Konzepten von Belonging bzw. Mehrfachzugehörigkeit(en) zeigt. Die Verbindung dieser Konzepte aus der Migrationsforschung mit theoretischen Ansätzen der Sozialen Arbeit liefert wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der sozialarbeiterischen Beratung im Kontext Zwangsheirat.“