Aktualisiert am 22.12.2022
Das Schellerlaufen in Nassereith ist seit 270 Jahren ein besonderer Fas(t)nachtsbrauch in der Outdoorregion Imst.
Mysteriöse Rituale, begleitet von geräuschvollen Schellen, den Tänzen und Sprüngen der prächtig gekleideten Maskenträger: So fühlt sich das Schellerlaufen in Nassereith an, ein bis heute einzigartiger Brauch in der Tiroler Alpenregion und ein Höhepunkt der Fasnachtshochburg Imst. Lange haben alle Fasnachtsaktiven und Freunde der Fasnacht auf diesen großen Tag warten müssen, nachdem das Schellerlaufen coronabedingt in diesem Jahr abgesagt wurde. Jetzt können sich alle auf den 12. Februar 2023 freuen.
Die Freude am Zusammenhalt, das Pflegen des Brauchtums und naturnaher, ursprünglicher Traditionen sind tief verwurzelt in der Outdoorregion Imst – und reichen rund 270 Jahre zurück. Die älteste urkundliche Erwähnung der Nassereither Fasnacht findet sich in der „Causa Domini“ vom 22. März 1740. Doch für namhafte Fastnachtsforscher und Volkskundler ist diese Fasnacht so alt wie das Dorf selbst. 2012 wurde das Schellerlaufen zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe auserkoren.
Bereits Monate vor dem eigentlichen Höhepunkt, dem Tag des Umzugs, beginnen die aufwändigen Vorbereitungen. Begeisterte Aktive proben seit Herbst an jedem Sonntag bis zum Fasnachtstag. Denn am Tag X muss jedes Kostüm, jede Maske und jeder Ritus sitzen, bevor das ganze Gefolge aus Figuren nach streng festgelegten, tradierten Regeln durch den Ortskern zieht.
Fast fühlt man sich an die Commedia dell’Arte erinnert, wenn die Bären, Bärentreiber, Scheller, Roller sowie Kehrer und noch zahlreiche Masken und Figuren beim Umzug alle Blicke auf sich ziehen. Ordnungsmasken, darunter die Spritzer, Sackner und das Kübelemaje, machen den Weg inmitten des Trubels der Zuschauenden frei für die Hauptmasken. Musikalisch untermalt ist der Nassereither Schellerlauf von Hexenmusik, gefolgt von der Hexenmutter und den Hexen. Die Schnöller lassen ihre Peitschen laut knallen, um den
Winter zu vertreiben. Auch landfahrende Karner begleiten den Umzug mit ihrem „Huamatle“, dem Karnerwagen, Karnervater und Mutter sind hier die Hauptfiguren.
Der Nassereither Künstler Franz Josef Kranewitter verlieh den ausdruckstarken Holzmasken seine unverwechselbare „Handschrift“, seine Arbeit setzt die Nassereitherin Irene Krismer in seinem Sinne fort. All diese Kunstwerke überzeugen durch ihre hohe Symbolkraft und werden in der Region „Lårven“ genannt. Und wer freut sich nicht auf das spannende Schauspiel, wenn Bär und Bärentreiber in einem Kampf den Winter austreiben – und den Frühling einkehren lassen?
„Auf der ganzen Welt wird der Winterkehraus gefeiert mit Maskenumzügen. Jede Zeit bringt Elemente in die Fasnacht und das Schöne daran ist, dass diese nie statisch ist. Sie ist lebendiges Brauchtum und ein Fenster zur Vergangenheit. Darauf können wir stolz sein. Was das Ganze so erfolgreich macht: Die Fasnacht schweißt uns alle hier zusammen“, so der Obmann Gerhard Spielmann, der den Vorsitz des Nassereither Fasnachtkomitees innehat.
Das Nassereither Schellerlaufen – alle Termine HIER im Überblick.
Mehr Details zum Schellerlaufen in Nassereith finden Sie unter: www.fasnacht-nassereith.at.
Die faszinierende Vielfalt des Brauchtums erleben und erfahren Sie beim Schellerlaufen in Nassereith und auch bei der Buabefasnacht in Imst.
Planen Sie Ihren Urlaub in der Outdoorregion Imst und profitieren Sie von den speziellen Packages zur Fasnacht: