ORFIII Land der Berge

Aktualisiert am 20.10.2021

Alpenwege: Von Bibel,Römerpfad und Gletscherstraße Sendedatum: 11.11.2021

Eine „Land der Berge“ – Neuproduktion begibt sich auf gleich drei ganz besondere Alpenwege, die unterschiedlicher nicht sein können.

Auf dem einen Alpenweg waren im Laufe der Geschichte Händler aus aller Herren Länder unterwegs, später auch Johann Wolfgang von Goethe oder Martin Luther, auf einem anderen wurde unter Einsatz des eigenen Lebens eine verbotene „religiöse Ware“ geschmuggelt und wieder ein anderer Alpenweg ist eigentlich eine Sackgasse, aber mit der höchsten Postbushaltestelle Österreichs.

Die ORF III Doku „Land der Berge – Alpenwege: Von Bibel, Römerpfad und Gletscherstraße“ (11.11.2021 – 20:15 Uhr)des Innsbrucker Regisseurs und Journalisten Kurt Reindl führt über und entlang von Wegen, die von vielen meist nur beiläufig befahren oder begangen werden, jedoch einiges zu erzählen haben.

„Land der Berge“ ist der Geschichte und den Geschichten und Menschen dieser 3 Alpenwege auf der Spur: Es geht entlang einer Teilstrecke der alten Römerstraße Via Raetia. Über den Seefelder Sattel und das Seefelder Plateau wurde die schwierigste Wegstrecke auf diesem Europa-verbindenden Handelsweg zurückgelegt. Damals so international wie auch noch heute! Die Olympiaregion Seefeld ist immer noch ein Magnet für Menschen aus aller Welt, die nicht nur als Touristinnen und Touristen kommen. Auf der Nördlinger Hütte spiegeln ein deutscher Sterne-Koch und sein nepalesischer Gehilfe die Internationalität im Sinne der alten transalpinen Handelsroute Via Raetia wider. Der Zirler Berg war früher ein Nadelöhr auf dem Weg von Italien, über den Brenner bis ins weit entfernte Augsburg. Der Brenner war relativ schnell überwunden, doch ab Zirl hatte es die Via Raetia in sich: Dieser Teilabschnitt ist heute wie damals eine Herausforderung, sowohl für Autos, als auch für einen Historiker, der für die Dokumentation als Ritter auf der alten Handelsroute unterwegs ist. Gewundert wird man sich früher wohl über Menschen haben, die ganz freiwillig Berge besteigen, wie etwa in Scharnitz. Ab hier hatten Händler im 2. Jahrhundert nach Christus auf der Via Raetia keine großen Anstrengungen mehr zu

erwarten, heute wird aber genau in dieser Gegend – quasi zum Spaß und zur Erholung – der Berg erklommen. Ein Kletterparadies für so manchen Profi, der sein Wissen stolz und mit viel Freude an die nächste Generation weitergibt.

Weitere atemberaubende Aufnahmen zeigen Alpenwege in der hochalpinen Region, wie etwa im Tiroler Kaunertal: Hier befindet sich die oft zitierte „schönste Sackgasse der Alpen“, die Kaunertaler Gletscherstraße. Auf ihr fährt tagtäglich ein Bus hinauf zu einem Superlativ – zur höchstgelegenen Postbushaltestelle Österreichs. Zu bewundern gibt es in dem das Tal umgebenden Naturpark Kaunergrat auch allerlei andere Besonderheiten, ober und unter der Erde.

Und schlussendlich führt die Dokumentation durch die Steiermark und Kärnten, auf dem „Weg des Buches“, heute eine traumhafte Wanderroute und zugleich Weitwanderweg, in den Zeiten des Geheimprotestantismus eine Schmugglerroute. Entlang dieses Weges wurden sechs Generationen lang heimlich und unter Einsatz des eigenen Lebens verbotene Bücher gehandelt. Diese haben den Protestantismus in der Region gefestigt und am Leben gehalten. Heute ist es ein gut ausgebauter und bundesländerübergreifender Weg der Toleranz.

Länge: 43 Minuten

Regie: Kurt Reindl

Protagonisten Via Raetia

Historiker: Tobias Pamer

Kletterer: Daniel „Dalton“ Horvath

Hüttenwirt: Tobias Müller

Onlinehinweis der Sendereihe: https://tv.orf.at/land-der-berge/index.html